Wenn ihr Freunde vergeßt, wenn ihr die Euern all, O ihr Dankbaren, sie, euere Dichter schmäht, Gott vergeb' es, doch ehret Nur die Seele der Liebenden. Denn o saget, wo lebt menschliches Leben sonst, Da die knechtische jetzt alles, die Sorge zwingt? Darum wandelt der Gott auch Sorglos über dem Haupt uns längst. Doch, wie immer das Jahr kalt und gesanglos ist Zur beschiedenen Zeit, aber aus weißem Feld Grüne Halme doch sprossen, Oft ein einsamer Vogel singt, Wenn sich mählich der Wald dehnet, der Strom sich regt, Schon die mildere Luft leise von Mittag weht Zur erlesenen Stunde, So ein Zeichen der schönern Zeit, Die wir glauben, erwächst einziggenügsam noch, Einzig edel und fromm über dem ehernen, Wilden Boden die Liebe, Gottes Tochter, von ihm allein. Sei gesegnet, o sei, himmlische Pflanze, mir Mit Gesange gepflegt, wenn des ätherischen Nektars Kräfte dich nähren, Und der schöpfrische Strahl dich reift. Wachs und werde zum Wald! eine beseeltere, Vollentblühende Welt! Sprache der Liebenden Sei die Sprache des Landes, Ihre Seele der Laut des Volks!
Vertont in 'Drei Gesänge'
von K. M. Komma
Der Nordost wehet, Der liebste unter den Winden Mir, weil er feurigen Geist Und gute Fahrt verheißet den Schiffern. Geh aber nun und grüße Die schöne Garonne, Und die Gärten von Bordeaux Dort, wo am scharfen Ufer Hingehet der Steg und in den Strom Tief fällt der Bach, darüber aber Hinschauet ein edel Paar Von Eichen und Silberpappeln; Noch denket das mir wohl und wie Die breiten Gipfel neiget Der Ulmwald, über die Mühl', Im Hofe aber wächset ein Feigenbaum An Feiertagen gehen Die braunen Frauen daselbst Auf seidnen Boden, Zur Märzenzeit, Wenn gleich ist Nacht und Tag, Und über langsamen Stegen, Von goldenen Träumen schwer, Einwiegende Lüfte ziehen. Es reiche aber, Des dunkeln Lichtes voll, Mir einer den duftenden Becher, Damit ich ruhen möge; denn süß Wär' unter Schatten der Schlummer Nicht ist es gut, Seellos von sterblichen Gedanken zu sein. Doch gut Ist ein Gespräch und zu sagen Des Herzens Meinung, zu hören viel Von Tagen der Lieb', Und Taten, welche geschehen. Wo aber sind die Freunde? Bellarmin Mit dem Gefährten? Mancher Trägt Scheue, an die Quelle zu gehen; Es beginnet nämlich der Reichtum Im Meere. Sie, Wie Maler, bringen zusammen Das Schöne der Erd' und verschähn den geflügelten Krieg nicht, und Zu wohnen einsam, jahrlang, unter Dem entlaubten Mast, wo nicht die Nacht durchglänzen Die Feiertage der Stadt, Und Saitenspiel und eingeborener Tanz nicht. Nun aber sind zu Indiern Die Männer gegangen, Dort an der luftigen Spitz' An Traubenbergen, wo herab Die Dordogne kommt Und zusammen mit der prächt'gen Garonne meebreit Ausgehet der Strom. Es nehmet aber Und gibt Gedächtnis die See, Und die Lieb' auch heftet fleißig die Augen, Was bleibt aber, stiften die Dichter.
Wenn auf Gefilden neues Entzücken keimt Und sich die Ansicht wieder verschönt und sich An Bergen, wo die Bäume grünen, Hellere Lüfte, Gewölke zeigen, O! welche Freude haben die Menschen! froh Gehn an Gestaden Einsame, Ruh' und Lust Und Wonne der Gesundheit blühet, Freundliches Lachen ist auch nicht ferne.
Das Angenehme dieser Welt hab' ich genossen, Die Jugendstunden sind, wie lang! wie lang! verflossen, April und Mai und Julius sind ferne, Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne!
Vertont in 'Fünf Gesänge' von K. M. Komma:
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Warum, o schöne Sonne, genügst du mir Du Blüte meiner Blüten! am Maitag nicht? Was weiß ich höhers denn? O daß ich lieber wäre, wie Kinder sind! Daß ich, wie Nachtigallen, ein sorglos Lied Von meiner Wonne sänge!
Wenn nämlich der Rebe Saft, Das milde Gewächs suchet Schatten Und die Traube wächset unter dem kühlen Gewölbe der Blätter, Den Männern eine Stärke, Wohl aber duftend den Jungfraun, Und Bienen, Wenn sie, vom Wohlgeruche Des Frühlings trunken, der Geist Der Sonne rühret, irren ihr nach Die Getriebenen, wenn aber Ein Strahl brennt, kehren sie Mit Gesumm, vielahnend darob die Eiche rauschet,
Wenn über dem Weinberg es flammt Und schwarz wie Kohlen Aussiehet um die Zeit Des Herbstes der Weinberg, Weil die Röhren des Lebens feuriger atmen In den Schatten des Weinstocks. Aber Schön ist's, die Seele Zu entfalten und das kurze Leben.
Übernacht' ich im Dorf Albluft Straße hinunter Haus Wiedersehn. Sonne der Heimat Kahnfahrt, Freunde Männer und Mutter, Schlummer.
Zu Rossen, ewige Lust Zu leben, wie wenn Nachtigallen Süssen Ton der Heimat oder die Schneegans Den Ton anstimmet über Dem Erdkreis, sehend,