Väterliche Vorfahren der Familie Komma
Zusammengestellt von Barbara Kratky geb. Komma
Vorbemerkungen
Als Hauptquelle dienten mir die Geburts-, Heirats- und Sterbematriken (Kirchenbucheintragungen) der jeweiligen Gemeinden, zu denen ich über das Webportal www.portafontium.eu Zugang hatte.
(Cohma ist die älteste mir bekannte Namensform, der verschiedene Varianten folgen, bis sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts die Form „Komma“ durchsetzt).
Der älteste Text, auf den ich bei meinen Nachforschungen stieß, ist die Zunftordnung der Wildsteiner Töpfer vom 13.11.1588, in der die Töpfer(meister?) Lienhardt Komma und Jacob Komma/Kohmma erwähnt werden. Vermutlich waren sie mit dem ältesten Komma-Vorfahren verwandt, dessen Lebensdaten ich herausfinden konnte:
Hans Cohma. Er wurde um 1655 in Altenteich1 (lat.Veteropiscina – tschechisch Starý Rybnik) geboren, wo er am 20.2.1721 als „gewesener Hafner“ (=Töpfer und Ofensetzer) starb und „mit einer Seelenmess begraben“ wurde. Er war verheiratet mit Eva Cohmain, die um 1659 geboren wurde und am 17.1.1710 in Altenteich starb.
Die beiden hatten sechs Söhne, deren ältester, Johann (Hans) Wolfgang Cohma/Kohman, vom 13.5.1681 bis 11.12.1732 in Altenteich lebte. Er war „geschworener Hafnermeister/Döpfer“ und mit Margaretha Cohma geb. Kohlschreiber (ca. 1682 – 28.4.1762 Altenteich) verheiratet.
Auch diese Cohmas hatten sechs Söhne. Ihr jüngster hieß Johann Georg Komma. Er setzte die Tradition der Hafnermeister in Altenteich fort. Dort wurde er 1726 geboren (Haus-Nr. 14). Am 23.10.1790 starb er an Lungensucht. Seine Frau hieß Kunigunda Werner; sie war aus Klinghart (Křižovatka) nördlich von Wildstein.
Ein Sohn der – mir bekannten – elf Kinder von Johann Georg war Niklas/Nickl Komma (in späteren Matriken auch „Kommer“ oder „Kammer“). Er wurde in Altenteich geboren (1763) und starb in Eger (1843) (80-jährig!) an „Nervenschlagfluss“. Wie sein Vater, Großvater und Urgroßvater (und vielleicht schon frühere unbekannte Vorfahren) war er Hafnermeister – der (so viel mir bekannt) letzte Komma in diesem Beruf. 1788 heiratete er die Leinenwebertochter Elisabeth Silbermann (1766-1830) aus Haslau (Hazlov – nordwestlich von Franzensbad). Nachdem sie 14 Kinder zur Welt gebracht hatte, von denen einige früh starben, starb sie an „Abzehrung“. Niklas ging um 1800 nach Lehenstein Nr.5 (Chlumeček – zwischen Franzensbad und Eger) als „Maierhofpächter“ (Maier = Gutsverwalter)².
Von den 14 Kindern (5 Töchter und 9 Söhne) des Niklas und der Elisabeth ist nur über einige Näheres bekannt. Ein Sohn, Johann Baptist (1791-1871), war Bäckermeister und „Auszügler“ (Bauer im Ausgedinge), Josef Michael war Metzgermeister in Eger, Oswald (1807-1866) war Doktor der Medizin, Ehrenbürger von Franzensbad3 und „Brunnenarzt“. Eine Tochter, Maria Rosina „Kammer“ (Ehematrik: „diese Familie nennt sich jetzt „Komma“), war mit Joh.Kaspar Vogl, einem Metzgermeister aus Eger verheiratet.
Das vierte Kind war unser Vorfahre Johann Michael, bürgerlicher Braumeister in Eger. Er wurde 1794 in Altenteich geboren und starb 1847 in Eger an Bauchwassersucht. Durch seine Heirat im Jahr 1815 mit Maria Anna Reichenberger (1791 geb. in Reuth in der Oberpfalz – 1856 gest. in Eger) entstand die Verbindung zu den Vorfahren von Max Reger4. Franz Peter Reichenberger (1780-1831), der Bruder von Maria Anna, war der Urgroßvater mütterlicherseits von Max Reger, dessen Mutter Philomena Reichenberger hieß.
Johann Michael und Maria Anna erwerben 1841 das Gasthaus „Zum Weißen Roß“, Brucktor Nr.46 5.
Von Johann Michaels und Maria Annas fünf Kindern starben zwei bald nach der Geburt an „Fraisen“ (= Krampfanfälle). Der erstgeborene Sohn, unser Vorfahre, war Joseph Kammer 6 (die Namensform schwankt immer wieder) (1818 in Eger geboren – 1857 in Eger an der Wassersucht gestorben). Er heiratete 1843 Anna Margareta Metzker (geb.1823 in Leimbruck-Sandau, gest.1879 in Eger).
Von den 7 Kindern ist vor allem über Johann Klement (1850-1917) und Josef Klement7 (1852-1907) Näheres bekannt. Sie setzen die Tradition der Gastwirte und Fleischhauer fort und sterben beide an Leberzirrhose. Sie erreichen nicht mehr das recht hohe Lebensalter ihrer männlichen Vorfahren, die Töpfer waren! Josef Klement führte den „Summerer Hof“ in der Franzensbaderstr.21 (= früher „Zum Weißen Roß“) weiter. Er heiratete 1879 in Lehenstein(?) Magdalena Margareta Kohl (1857-1922) aus Schlattau (Schlada) bei Franzensbad. Diese Großmutter väterlicherseits muss unser Vater also noch gekannt haben.
Josef Klement und Magdalena Margareta hatten 7 Kinder: Georg Adam⁸ (28.4.1879 Eger – 16.5.1945 Leitmeritz) – unser Großvater, Karl Michael (1880-1914, war unverheiratet und starb an Tuberkulose) – von Beruf Fleischhauer, der Pate und Namensgeber unseres Vaters (!), Adam (1882-1883), Joseph (1884-1908 war „Bräuer“ und starb an Lungenschwindsucht), Michael (1886-1888 Hirnhautentzündung), Thomas (1889-19?? in München, verheiratet mit Anna geb. Schmidt aus Marienbad, Tochter Gerti verheiratet mit Erich Winter), Michael genannt „Michl“ – Gastwirt und Ökonom, führte den Summererhof weiter (1893 – 19??, 1920 Heirat mit Emma Reinl). Dieser Gasthof wird im Egerer Branchenverzeichnis von 1929 aufgeführt. Im Adressbuch von Eger von 1943 findet man unter der Adresse Franzensbaderstr. 21 Karl Baumgarten, Gastwirt, der anscheinend den Gasthof übernommen hatte.
Stammbaum von Karl Michael Komma väterlicherseits
Hans Cohma Eva Cohmain
- 1655 – 1721 ↙ ca. 1659 – 1710
Johann/Hans Wolfgang Cohma Margarethe Kohlschreiber
1681 – 1732 ↙ ca. 1682 – 1762
Johann Georg Cohma / Khoma Kunigunda Werner (Vogl)
1728 – 1790 ↙ 1725 – 1786
Niklas Kommer Elisabeth Silbermann
1763 – 1843 ↙ 1766 – 1830
Michael Komma Maria Anna Reichenberger
1794 – 1847 ↙ 1791 – 1856
Josef Komma Anna Margareta Metzker
1818 – 1857 ↙ 1823 – 1879
Josef Klement Komma Magdalena Margarete Kohl
1852 – 1907 ↙ 1857 – 1922
Georg Adam Komma Marie Elisabeth Adler
1879 – 1945 ↙ 1882 – 1967
Karl Michael Komma Charlotte Scholze
1913 – 2012 1910 – 1999